Webdesign

So machst du deine Website bis 2025 barrierefrei mit Webflow!

Mehr lesen
Johannes Schwarz
Geschäftsführer
Termin vereinbaren
Kostenloses Beratungsgespräch sichern

Das Internet ist ein unverzichtbarer Bestandteil unseres Lebens. Es ermöglicht uns den Zugang zu Informationen, Dienstleistungen und sozialen Interaktionen auf globaler Ebene. Doch viele Websites sind nicht für alle Menschen gleichermaßen zugänglich. In Deutschland leben rund 10 Millionen Menschen mit einer Behinderung. Eine barrierefreie Website ist daher nicht nur ein Zeichen sozialer Verantwortung, sondern ab dem 28. Juni 2025 auch eine gesetzliche Pflicht durch das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG).

In diesem Beitrag erfährst du, welche gesetzlichen Anforderungen auf dich zukommen und wie du mit Webflow barrierefreie Websites erstellen kannst. Ich gebe dir praxisnahe Tipps und konkrete Beispiele, damit du die Barrierefreiheit effektiv und effizient umsetzen kannst.

Warum ist Barrierefreiheit wichtig?

Gesetzliche Vorgaben: Das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG)

Das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) setzt die europäische Richtlinie European Accessibility Act in deutsches Recht um. Ziel ist es, Menschen mit Behinderungen einen gleichberechtigten Zugang zu Produkten und Dienstleistungen zu ermöglichen. Dazu gehören auch digitale Angebote wie Websites und Online-Shops.

Wer ist betroffen?

  • Online-Shop-Betreiber: Wenn du Produkte oder Dienstleistungen online verkaufst, musst du deine Website barrierefrei gestalten.
  • Dienstleistungsanbieter: Bietest du Online-Terminbuchungen, Kontaktformulare oder Interaktionsmöglichkeiten an, gilt das Gesetz auch für dich.
  • Ausnahmen: Kleinstunternehmen mit weniger als 10 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz unter 2 Millionen Euro sind ausgenommen. Dennoch kann Barrierefreiheit auch für sie ein Wettbewerbsvorteil sein.

Was sind die Anforderungen?

Die Anforderungen basieren auf den Web Content Accessibility Guidelines (WCAG) 2.2 und lassen sich in vier Prinzipien zusammenfassen:

  1. Wahrnehmbarkeit: Inhalte müssen so gestaltet sein, dass sie von allen Nutzern wahrgenommen werden können.
  2. Bedienbarkeit: Die Website muss für alle Nutzer einfach zu navigieren und zu bedienen sein.
  3. Verständlichkeit: Inhalte und Funktionen müssen leicht verständlich sein.
  4. Robustheit: Die Website muss mit verschiedenen Browsern und assistiven Technologien kompatibel sein.

Zusätzlich verlangt das BFSG die Bereitstellung bestimmter Informationen zur Barrierefreiheit, die für Nutzer leicht zugänglich sein müssen.

Wie du mit Webflow barrierefreie Websites erstellst

Webflow ist ein visuelles Webdesign-Tool, das dir ermöglicht, professionelle und responsive Websites ohne tiefgreifende Programmierkenntnisse zu erstellen. Es bietet zahlreiche Funktionen, die dich bei der Umsetzung von Barrierefreiheit unterstützen.

1. Wahrnehmbarkeit sicherstellen

Lesbarkeit von Texten

  • Schriftarten wählen: Verwende gut lesbare Schriftarten wie Arial, Helvetica oder Verdana.
  • Ausreichende Schriftgröße: Stelle sicher, dass die Schriftgröße mindestens 16px beträgt.
  • Kontrast überprüfen: Nutze den Color Contrast Checker in Webflow, um sicherzustellen, dass der Kontrast zwischen Text und Hintergrund den WCAG-Richtlinien entspricht (mindestens 4.5:1).

So geht's in Webflow:

  • Wähle im Designer das Textelement aus und passe die Schriftart und -größe im Style Panel an.
  • Im Style Panel findest du den Contrast Checker, der dir sofort Feedback zum Kontrastverhältnis gibt.

Alternativtexte für Bilder

  • Alt-Texte hinzufügen: Beschreibe den Inhalt von Bildern präzise, damit Screenreader diese Informationen an Nutzer mit Sehbehinderungen vermitteln können.

In Webflow:

  • Beim Hochladen eines Bildes kannst du im Asset Manager oder direkt im Element Settings Panel einen Alt-Text hinzufügen.

Untertitel und Transkripte für Medien

  • Videos: Füge Untertitel hinzu oder stelle ein Transkript bereit, um Inhalte für hörbehinderte Nutzer zugänglich zu machen.
  • Audioinhalte: Biete eine schriftliche Zusammenfassung oder ein vollständiges Transkript an.

2. Bedienbarkeit gewährleisten

Tastatur-Navigation

  • Fokusreihenfolge festlegen: Stelle sicher, dass alle interaktiven Elemente in einer logischen Reihenfolge per Tabulator-Taste erreichbar sind.
  • In Webflow:
    • Du kannst die Tab-Index-Eigenschaft im Element Settings Panel anpassen, um die Navigationsreihenfolge zu steuern.
  • Fokus sichtbar machen: Gestalte den Fokuszustand von Elementen deutlich sichtbar, z.B. durch einen farbigen Rahmen.
  • So geht's in Webflow:
    • Im Style Panel kannst du unter States den Focus-Zustand bearbeiten und das Erscheinungsbild anpassen.

Mausunabhängigkeit

  • Interaktive Elemente: Funktionen wie Menüs oder Buttons sollten ohne Maus bedienbar sein.
  • Praxisbeispiel:
    • Verwende statt eines reinen Hover-Menüs ein Klick-Event oder stelle sicher, dass das Menü auch per Tastatur geöffnet werden kann.

3. Inhalte verständlich gestalten

Klare und einfache Sprache

  • Einfach schreiben: Verwende klare, kurze Sätze und vermeide Fachjargon.
  • Abkürzungen erklären: Beim ersten Auftreten einer Abkürzung solltest du diese ausschreiben und erklären.

Strukturierung von Inhalten

  • Überschriften-Hierarchie: Nutze eine logische Struktur mit H1 bis H6, um den Inhalt zu gliedern.
  • In Webflow:
    • Wähle das entsprechende Heading-Element und stelle die Ebene im Element Settings Panel ein.

Formulare optimieren

  • Eindeutige Labels: Jedes Formularfeld sollte ein klar erkennbares Label haben.
  • In Webflow:
    • Beim Erstellen eines Formulars kannst du Labels hinzufügen und mit dem entsprechenden Eingabefeld verknüpfen.
  • Hilfetexte und Fehlermeldungen: Gib Nutzern Hinweise zum Ausfüllen der Felder und gestalte Fehlermeldungen verständlich.

Sprache definieren

  • Sprachattribute setzen: Definiere die Hauptsprache deiner Website, damit Screenreader Inhalte korrekt interpretieren.
  • In Webflow:
    • Gehe zu Project Settings > General Settings und setze den Language Code auf de für Deutsch.

4. Robustheit sicherstellen

Semantischer HTML-Code

  • Richtige Tags verwenden: Nutze die passenden HTML-Elemente für deine Inhalte, z.B. <nav> für Navigation.
  • In Webflow:
    • Du kannst im Element Settings Panel die Tag-Einstellungen anpassen.
  • ARIA-Attribute hinzufügen: Ergänze interaktive Elemente mit ARIA-Rollen und -Attributen.
  • In Webflow:
    • Unter Element Settings kannst du benutzerdefinierte ARIA-Labels hinzufügen.

Kompatibilität testen

  • Browser- und Gerätevielfalt: Prüfe deine Website auf verschiedenen Browsern und Geräten.
  • Assistive Technologien nutzen: Teste die Bedienung mit Screenreadern wie NVDA oder VoiceOver.

Gesetzliche Pflichtinformationen bereitstellen

Das BFSG verlangt, dass du bestimmte Informationen zur Barrierefreiheit bereitstellst:

  • Beschreibung der geltenden Anforderungen (z.B. WCAG 2.2).
  • Darstellung der Barrierefreiheit deiner Website.
  • Kontaktmöglichkeiten für Feedback.
  • Angabe der zuständigen Marktüberwachungsbehörde.

So setzt du es um:

  • Barrierefreiheitserklärung: Erstelle eine Seite, auf der du diese Informationen bereitstellst.
  • Zugänglichkeit sicherstellen: Achte darauf, dass diese Seite selbst barrierefrei ist.

Rechtstexte barrierefrei gestalten

  • Impressum und Datenschutzerklärung: Diese Texte sollten als klar strukturierter Text vorliegen.
  • Strukturierung: Verwende Überschriften, Absätze und Listen.
  • Einfache Sprache: Formuliere Rechtstexte so verständlich wie möglich.

Tipp: Mit dem eRecht24 Impressum-Generator und Datenschutz-Generator kannst du rechtssichere und barrierefreie Rechtstexte erstellen.

Überprüfung und Tests

Automatisierte Tools

  • Webflow Audit Panel: Zeigt potenzielle Barrieren direkt in Webflow an.
  • WAVE Web Accessibility Tool: Online-Tool zur Analyse der Barrierefreiheit.
  • Lighthouse: In Chrome integriertes Tool zur Prüfung von Barrierefreiheit.

Manuelle Tests

  • Tastaturnavigation: Bediene deine Website ausschließlich mit der Tastatur.
  • Screenreader-Erfahrung: Nutze einen Screenreader, um die Nutzerperspektive zu verstehen.
  • Feedback einholen: Lass deine Website von Personen mit Behinderungen testen.

Konsequenzen bei Nichtumsetzung

Die Nichteinhaltung kann erhebliche Folgen haben:

  • Bußgelder: Bis zu 100.000 Euro.
  • Abmahnungen: Durch Mitbewerber gemäß UWG.
  • Imageverlust: Negativer Einfluss auf dein Unternehmensimage.

Vorteile einer barrierefreien Website

  • Erweiterte Zielgruppe: Erreiche mehr Menschen.
  • Besseres Nutzererlebnis: Für alle Nutzer.
  • SEO-Vorteile: Verbesserte Suchmaschinenplatzierung.
  • Rechtssicherheit: Erfüllung gesetzlicher Anforderungen.
  • Positives Image: Zeige soziales Engagement.

Fazit

Die Frist rückt näher: Bis zum 28. Juni 2025 musst du deine Website barrierefrei gestalten, um den gesetzlichen Anforderungen zu entsprechen. Mit Webflow hast du ein leistungsfähiges Werkzeug zur Hand, das dich dabei unterstützt.

Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um aktiv zu werden. Überprüfe deine Website auf Barrierefreiheit und nimm die notwendigen Anpassungen vor. So gestaltest du die digitale Zukunft inklusiver und sicherst den Erfolg deines Unternehmens.

Benötigst du Unterstützung bei der Umsetzung?

Wir bei Peer Plan GmbH sind Experten für Webflow und Barrierefreiheit. Kontaktiere uns für eine unverbindliche Beratung und lass uns gemeinsam deine Website barrierefrei gestalten.

Termin vereinbaren
Kostenloses Beratungsgespräch sichern
Johannes Schwarz
No items found.

Hat dir der Artikel gefallen?

Mit deiner Bewertung hilfst du uns, unsere Inhalte noch weiter zu verbessern.
Thank you! Your submission has been received!
Oops! Something went wrong while submitting the form.

Super, das freut uns sehr!
Hast du Ideen für weitere Themen?

Teile uns mit, welche Themen dich interessieren oder welche Fragen du gerne beantwortet haben möchtest.

Schade, das tut uns leid.
Was könnten wir besser machen?

Teile uns deine Verbesserungsvorschläge mit:

Vielen Dank für Ihr Feedback

Oops! Something went wrong while submitting the form.
x icon

Dein Weg zu mehr Sichtbarkeit beginnt hier!

Fülle das Formular aus, um sofortigen Zugang zu erhalten.
Thank you! Your submission has been received!
Oops! Something went wrong while submitting the form.